Biogasanlage

Biogasanlage

Die erste Biogasanlage auf dem Friedrichshof wurde im Jahr 2010 erbaut. Die Anlage hat 250 kW/h elektrische Leistung und erzeugt bis zu 250 kW thermische Leistung pro Stunde.

Die zweite Anlage wurde 2011 errichtet, um die tierischen Substrate besser verwerten zu können. Die Gülle braucht für eine optimale Ausgasung eine Verweildauer im Prozess von 80 bis 100 Tagen. Diese Anlage erzeugt nun weitere 600 kW/h und ca. 600 kW/h thermisch. Im Jahr 2013 wurde zudem ein Gärrestetrockner eingeweiht. Dieser kann ganzjährig die Wärme nutzen und produziert dabei aus dem Gärrest einen leicht transportierbaren Dünger.

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Fütterung der Biogasanlage

Die Biogasanlagen auf dem Friedrichshof werden zu über 75 % mit Gülle und Festmist aus dem Milchviehbereich betrieben. Als weitere Substrate werden Silomais, Zuckerrüben und Grassilage eingesetzt. Davon wird meist der Teil von niedriger Qualität genommen, weil unsere Milchkühe nur Futtermittel hoher Qualität erhalten.

Die Gülle wird dabei mit Pumpen vom Stall in die Behälter gepumpt, die Feststoffe werden mit dem Feststoffeintrag in die Anlage befördert. Im Inneren der Anlage sind mehrere Rührwerke, die frisch zugeführtes und bereits länger in der Anlage verweilendes Material vermischen. Im Beton der Wände ist eine Heizung integriert die den Behälter auf ca. 41° C beheizt. Dies ist für die Bakterien die das Substrat zersetzen die optimale Temperatur. Diese Bakterien verdauen die verschiedenen Stoffe wie Cellulose usw. wobei das Gas Methan entsteht. Der Methananteil des entstehenden Gases liegt bei ca. 51 % wobei noch ca. 45 % CO2 und 1 % Sauerstoff vorkommt. Die anderen Prozente verteilen sich auf verschiedene Gase.

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Motor der Biogasanlage

Das Gas wird in einer Folie unter der grünen Wetterschutzfolie gespeichert. Das Methan wird vom Kondenswasser befreit, durch Aktivkohle gefiltert und dann in einem Gasottomotor verbrannt. Dieser treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Die Wärme wird zum beheizen der Anlage, der Häuser und zum Trocknen genutzt.

Am Ende des Gärprozess kommt ein hochwertiger Dünger für die Flächen des Betriebes heraus. Dieser Gärrest ist fast geruchslos und hat im Gegensatz zu Gülle eine veränderte Nähstoffkonzentration welche für Pflanzen und Boden besser ist.

Der Trockner zwischen den Biogasanlagen fördert diesen Gärrest in einen Separator der festes und flüssiges voneinander trennt. Flüssiges geht ins Düngerlager, festes wird getrocknet. Dieses getrocknete Material wird dann wieder mit frischem Gärrest vermischt und noch einmal getrocknet, dabei entsteht ein Dünger den man leicht transportieren und ausbringen kann. Somit sind wir auch bei weiter entfernten Flächen nicht vollkommen auf Mineraldünger angewiesen, sondern können unseren eigen erzeugten Dünger dort ausbringen.

Beim Trocknungsprozess geht über die Luft Stickstoff in Form von Ammoniak verloren, dieser wird jedoch durch einen Luftwäscher zurückgewonnen. Damit ist es uns möglich fast 100 % der anfallenden Düngermengen im Betrieb effizient zu nutzen um den Gedanken der Kreislaufwirtschaft zu folgen.

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Trockner

Ein Haushalt in Deutschland verbraucht im Schnitt 3.500 kW/h Strom pro Jahr wir erzeugen unseren Anlagen ca. 6.800.000 kW/h pro Jahr somit versorgen wir fast 2000 Haushalte mit Strom. Die anfallende Wärmeenergie unserer Anlage kann durch die Trocknung im Winter und Sommer genutzt werden. So ist es nicht mehr nötig im Sommer heiße Luft in den Himmel zu blasen. Durch die kurzen Wege zum Verbraucher, werden weitere Leistungsverluste eingespart, wie sie bei großen Kraftwerken auftreten.

So funktioniert leicht verständlich dargestellt eine Biogasanlage.

https://www.biogas.org/edcom/webfvb.nsf/id/de-so-funktioniert-eine-biogasanlage

 

Im Jahr 2018 haben wir einen Pufferspeicher errichtet – sowie eine Erweiterung der Leistung der beiden Biogasanlagen durchgeführt

 

Pufferspeicher

Pufferspeicher

 

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Blick vom Pufferspeicher aus

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